Über uns:

"Dicht gedrängt stehen sie in meinen Vitrinen, die Räuchermännchen. Ich habe den Eindruck sie wollen raus, ich soll ihre Geschichten erzählen und sie würden Freude daran haben, sich in all ihrer Pracht oder auch Schlichtheit zu zeigen. Die Männchen wollen nicht nur von Advent bis Weihnachten auf sich aufmerksam machen, sondern das ganze Jahr über.

Gut, ich will meinen lieben Manneln und Weibeln den Gefallen tun und sie in diesem Buch vorstellen. Dazu habe ich mich auf die Spuren der Räuchermännchen begeben, habe mich in meiner Gebirgsheimat umgesehen und mit Fans der Männchen gesprochen, in Büchern und im Internet gestöbert. Dabei konnte ich viel Interessantes erfahren.

Die Raachermanneln, wie wir Erzgebirger sie nennen, sind für mich auch mit den Erinnerungen an die Kindheit und Jugend im Spielzeugland von Olbernhau und Seiffen verbunden. Die Männchen und ich haben die gleiche schöne Heimat und wir stehen zu ihr. So passt es gut zusammen, wenn ich von Beidem erzähle und dazu auch ein wenig in Erinnerungen krame.

Die qualmenden Männchen aus Holz bilden eine eigene kleine Welt. Sie waren immer da, bei Oma und Opa in Seiffen, bei den Eltern in Pfaffroda und Olbernhau und sie sind dann mitgewandert zum Studium und später nach Berlin, wo sie über die Jahre zu einem kleinen, bunten Völkchen wurden. Sie sind einfach ein Stück Heimat.

In jedem Jahr wähle ich einige von ihnen als Weihnachtsschmuck aus. Die Wahl habe ich zwischen Groß und Klein, zwischen Männern und Frauen, zwischen Berufen aller Art und auch rauchende Öfen und Aborthäuschen mit Herz in der Tür sind dabei. Auf fast zweihundert ist mein kleines Volk inzwischen angewachsen. Und es hat eine ganz gute Vermehrungsrate. Da fällt die Auswahl in jedem Jahr schwer und viele Männchen bleiben immer wieder in der Vitrine sitzen und sind traurig. Das soll sich jetzt ändern. Auch die oft Benachteiligten werden in diesem Buch Modell stehen und sitzen. Die meisten wollten sich nicht geordnet, in Reih und Glied, auf den Fotos präsentieren, sondern lieber in gemischten Gruppen.

Sie, liebe Leserin und lieber Leser können einen Einblick in die ganze Truppe bekommen. Vielleicht sehen Sie dann Ihrem gerade gekauften Räuchermann mit noch mehr Sympathie zu, wenn er still vor sich hin nabelt[1].  

 Ein herzliches Glück auf!     Ihr Klaus Böhme"

[1] Aufgrund seiner erzgebirgischen Herkunft nabelt ein Räuchermännchen und nebelt, raucht oder qualmt nicht. Bestenfalls kann es noch dampen. Näheres zu erzgebirgischen Begriffen – die in diesem Buch sparsam verwendet werden – finden Sie in: Krannich, W.: Wörterbuch der erzgebirgischen Mundart, Chemnitz 2018.

Seite 9 des Buches: "Was Sie vorher wissen sollten". 

Den Katzenfreund von KWO mit den Reifenkatzen von Hans-Günter Flath finden Sie auf dem Umschlag des Buches.